Barrieren abbauen: Große Beschäftigtenbefragung in Werkstätten Haus Hall

Alles OK? Jüngst führten die Werkstätten ihre große Beschäftigtenbefragung durch. 

Foto: Stiftung Haus Hall

Kann ich gut arbeiten? Ist mein Arbeitsplatz gut ausgestattet? Werde ich gut angeleitet? Kann ich mit jemandem über Probleme sprechen? Wie ist das Arbeitsklima?

Freiwillig und anonym

Fragen wie diese treiben jeden Arbeitnehmenden um, auch die Beschäftigten in den Werkstätten Haus Hall. Damit ihre Sichtweisen und Wünsche in betriebliche Entscheidungen miteinbezogen werden können, führt die Werkstatt alle vier Jahre eine Beschäftigtenbefragung durch.

Im Dezember war es wieder soweit. Alle über 1.000 Beschäftigten waren eingeladen, rund 60 Fragen rund um ihre Arbeitsstelle zu beantworten. Freiwillig und anonym, versteht sich.

"Damit ich zufrieden bin"

„Das ist für mich wichtig, damit ich bei der Arbeit zufrieden bin“, erklärt Birgit Stump. In der Montage kontrolliert und sortiert sie medizinische Zubehörartikel. Vorher war sie in der Verteilerküche beschäftigt, dort hat es ihr nicht so gut gefallen.

Um möglichst vielen Beschäftigten eine Teilnahme zu ermöglichen, habe eine Arbeitsgruppe den alten Fragebogen gründlich überarbeitet und weiter verbessert, berichtet Clara Levin aus der Abteilung Qualitätsmanagement: „Wir haben zum Beispiel mehr Symbole aus der Unterstützten Kommunikation eingesetzt und die Sprache noch weiter vereinfacht. Anschließend hat der Werkstattrat geprüft, ob alle Fragen gut verständlich sind.“ 

Barrieren weiter abbauen

Dem Ziel, Barrieren weiter abzubauen, diente auch eine andere wesentliche Neuerung. Erstmals wurde die Befragung digital durchgeführt, mithilfe eines Umfragetools - und über 50 Studierenden der Heilerziehungspflege von der Liebfrauenschule in Coesfeld. Mit iPads besuchten sie die verschiedenen Werkstattstandorte und unterstützten die Beschäftigten bei Bedarf.

„Wenn jemand eine Frage nicht verstanden hat, haben wir sie erklärt und versucht, sie anhand von Beispielen noch besser verständlich zu machen“, erklärt Lukas Füchtmann, einer der HEP-Studierenden. Aber auch eine Papierversion der Umfrage hatten sie stets griffbereit.

Erfreuliche Beteiligung

Insgesamt sei die Beteiligung erfreulich hoch gewesen, freut sich Clara Levin: „Rund die Hälfte der Beschäftigten hat teilgenommen.“ Im Laufe der kommenden Wochen werden die Daten nun ausgewertet.