Eine große Freude und Ehre: Stephanie Pohl erhielt Bundesverdienstkreuz

Stephanie Pohl, Vorsitzende des Haus Haller Stiftungsrates, kam als junge Psychologin in die Einrichtung. In ihrer über 40-jährigen Dienstzeit leitete sie zuletzt den Bereich Wohnen. Schon immer setzte sie sich weit über ihre berufliche Tätigkeit hinaus für die Belange von benachteiligten Menschen ein. Am 12. Mai wurde sie für ihr vielseitiges ehrenamtliches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

„Mit Ihrem unermüdlichen Anpacken für das Allgemeinwohl sind Sie ein herausragendes Vorbild für bürgerschaftliches Engagement und solidarisches Handeln“, würdigte Landrat Dr. Kai Zwicker in seiner Laudatio Stephanie Pohl.

Angehörige, Freunde und Wegbegleiter waren im Rathaus Gescher zu einer kleinen Feierstunde zusammengekommen.

Ehrenamtlich aktiv für die Stiftung Haus Hall …

Bevor der Landrat in Vertretung des Bundespräsidenten die Auszeichnung überreichte, beschrieb er Stephanie Pohls ehrenamtliche Aktivitäten.

Einige Beispiele: Seit ihrer Berentung 2018 arbeitet sie als Vorsitzende des Haus Haller Stiftungsrates. Menschen, die in ihrer Jugend in Einrichtungen der Stiftung Leid und Unrecht erfahren haben, unterstütze sie dabei, Ansprüche bei der Stiftung Anerkennung und Hilfe geltend zu machen.

… und darüber hinaus

Im Bundesfachverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP) setzte sie sich ebenso für die Interessen von Menschen mit Behinderung ein wie auch als Vorsitzende des Arbeitskreises Inklusion und Teilhabe im Kreis Borken.

Als Mitglied der CDU ist sie auf kommunaler und auf Kreisebene politisch aktiv, ebenso in der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe.

Vorschlag der Soroptimistinnen

Stephanie Pohl engagiert sich auch im Frauennetzwerk Soroptimist International-Club Borken-Westfalen. Zwei ihrer Mitstreiterinnen dort, Carola Summen und Gisela Walter, hatten sie für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen.   

Worte aus dem Bewohnerbeirat

Siegfried Ganenz, Vorsitzender des Haus Haller Bewohnerbeirats Gescher, sprach über die besondere Nähe Stephanie Pohls zu den Menschen:

„Wenn ich oder andere Bewohner und Bewohnerinnen Gesprächsbedarf hatten, konnten wir zu ihr kommen. Sie hatte immer ein offenes Ohr für uns. Hat uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Hat sich für uns in schwierigen Lebenssituationen eingesetzt.“

„Ich habe es gern getan.“

Die Geehrte selbst hatte sich erst mit dem Gedanken an die Auszeichnung anfreunden müssen. Sie antwortete mit persönlichen Worten.

Beispiele wichtiger Anliegen beschrieb sie rückblickend. Wie etwa ihren Einsatz dafür, dass schwerstbehinderte Menschen in der Werkstatt rentenversicherungspflichtig arbeiten können.

Oder dafür, dass in den 90er-Jahren über den CBP die Standards der Behindertenhilfe in den ostdeutschen Bundesländern verbessert wurden.

„Alles was ich gemacht habe, hab ich gerne getan. Ich habe selbst Freude dabei gehabt“, betonte sie.

Feier auch in Haus Hall

Im Café der Stiftung Haus Hall wurde das feierliche Beisammensein nach der Ehrung fortgesetzt. Ehemalige Kollegen kamen hinzu. Geschäftsführer Dr. Thomas Bröcheler beglückwünschte Stephanie Pohl und beschrieb ihr Handeln aus dem christlichen Glauben und Menschenbild:

„Wichtig ist Ihnen immer die bedingungslose Annahme der Menschen, wie sie sind. Wohl schon in den ersten Berufsjahren haben Sie eine besondere Gabe entwickelt, auch die zu verstehen, die nicht sprechen können. Das hat uns oft Orientierung gegeben und handlungsfähig gemacht.“ Für Haus Hall sei die Auszeichnung seiner Stiftungsratsvorsitzenden eine große Freude und Ehre.

Weitere Informationen zur offiziellen Ehrung: Bericht der Allgemeinen Zeitung